Stockach feiert 50 Jahre gelebte Nächstenliebe

| 2025

„Oh happy day!“ schallte es am Freitag durch das Pallottiheim in Stockach. Tatsächlich: Für den Pflegebereich Stockach der Sozialstation Bodensee e.V. war es ein glücklicher Tag, an dem Pflegedienstleitung Elke Watzke fast 100 Gäste begrüßen konnte.

Beinahe auf den Tag genau 50 Jahre nach der Gründung am 1. April 1975 feierte der ambulante Pflegedienst seinen besonderen Geburtstag. Seit mittlerweile einem halben Jahrhundert versorgt die Sozialstation unter der Trägerschaft katholischer Kirchengemeinden kranke und pflegebedürftige Menschen in Stockach und Umgebung.

Da lag es nahe, dass Pfarrer Heinz Vogel in seinem Gottesdienst, welcher vom Leitungsteam mitgestaltet wurde, die Nächstenliebe in den Mittelpunkt stellte.

Ein Thema, das Bürgermeisterin Susen Katter im anschließenden Festakt in ihrem Grußwort aufgriff. „Pflege ist mehr als eine Dienstleistung. Sie ist ein Zeichen von Menschlichkeit, Verantwortung und von Solidarität“, sagte Katter.

In einer Zeit, in der häusliche Pflege oft nicht mehr innerhalb der Familie geleistet werden kann, komme der Sozialstation eine wichtige Bedeutung. „Sie alle tragen mit ihrem Einsatz dazu bei, dass nicht nur die notwendige Pflege gesichert wird, sondern das ältere und hilfsbedürftige Menschen weiterhin am Leben in unserer Gemeinschaft teilhaben können.“

Der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Reichle schloss sich dem Dank an das Sozialstation-Team an und ernte dafür langanhaltende Applaus von den knapp 100 Gästen. Reichle blickte in die Zeit zurück, als ambulante Pflege ausschließlich Gemeindeschwestern vorbehalten war. Als der Pflegebedarf stieg und den Klöstern der Nachwuchs fehlte, mussten andere Lösungen gefunden werden. „Die Gründungsväter haben Mut und Weitsicht bewiesen, indem sie die Sozialstation St. Elisabeth gegründet haben“, erinnerte er an die damaligen Akteure um Stadtpfarrer Heinrich Stier.

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ute Lenski führte tiefer in die Geschichte ein. Als wichtige Meilensteine nannte sie 1999 den Beitritt zur Verwaltungsgemeinschaft mit den Sozialstationen Markdorf, Salem und Überlingen unter Geschäftsführer Rüdiger Weber sowie die Gründung der Sozialstation Bodensee unter Vorstand Wolfgang Jauch. Nach dessen altersbedingtem Ausscheiden wird die Sozialstation seit 2024 von Andreas Hennch und Ute Lenski geleitet.

Vieles hätte sich in den 50 Jahren verändert und weiterentwickelt. „Doch eines ist konstant geblieben“, betonte Ute Lenski: „Unser Engagement für die Menschen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen nicht nur Fachwissen und Erfahrung mit, sondern auch ein großes Maß an Empathie und Menschlichkeit.“ Im Namen des Vorstands bat sie - stellvertretend für das gesamte Team - Pflegedienstleiterin Elke Watzke und ihre Stellvertretung Petra Meier-Hänert  auf die Bühne und dankte ihnen „für eure Leidenschaft für die Pflege und für unsere Klienten sowie euren stetigen und inspirierenden Einsatz für eure Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Auch für den Festabend hatte sich das Leitungsteam ins Zeug gelegt und eine Videopräsentation erstellt sowie die Entwicklung der Sozialstation auf mehreren Stellwänden veranschaulicht.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Liederkranz Wahlwies in Kooperation mit dem Projektchor der Waldorfschule unter der Leitung von Dieter Barck, die einige Highlights der Filmmusik und als Höhepunkt „Oh happy day“ vortrugen. Nach dem offiziellen Teil sorgte das Duo „Lake Concept“ mit Sängerin Simone Preti für ausgelassene Stimmung.

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Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ute Lenski überrascht Pflegedienstleitung Elke Watzke und die stellv. Pflegedienstleitung Petra Meier-Hänert (von links) mit einem süßen Geschenk.
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Zahlreiche "Ehemalige" folgten der Einladung ins Pallottiheim.
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Elke Watzke zündet in der Kirche eine Kerze an für alle, die nicht dabei sein konnten.
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Auf großen Stellwänden erfuhren die Gäste viel über die Geschichte der Sozialstation.
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Der Chor aus Wahlwies unter Leitung von Dieter Barck trat ebenso auf wie das Duo "Lake Concept".